Juhuu, ich habe es geschafft unseren aktellen Standpunkt einzufügen… und jetzt mampfe ich Kekse, die hat Viktor gerade aus Metsovo mitgebracht hat…
Wir befinden uns auf ca. 1100 m Höhe und hatten gestern vielleicht den härtesten Tag unserer Reise, darum sind diese Kekse jetzt so wichtig: Belohnung!!
Ich erzähle euch kurz von gestern und dann warum wir eigentlich da sind, wo wir gerade sind – denn vielleicht ist euch aufgefallen, dass wir nicht in Richtung Thessaloniki unterwegs sind…
Gestern, der 13.3.2015…
Wir waren kurz vor diesem Pass, hatten vom Tag davor ungefähr 38 km bergauf in den Beinen, eine schicke kühle Nacht hinter uns und starteten mit schieben morgens um 9 Uhr, damit die Muskeln langsam warm werden können… Wir hatten einen guten Zeitpuffer nach hinten, um diese Etappe zu schaffen… nach über einer Stunde kamen wir zu „der Schwelle“ – Abzweigstelle zwischen der sogenannten „Old Road“, die Straße ÜBER den Berg und der Autobahn, die Straße DURCH den Berg. Doch eine Absperrung und ein Schild „Stopp“ kam uns bei der Old Road entgegen.
Aber hey, wir fuhren weiter – wird schon nicht so schlimm sein – und tatsächlich, um die 7 km wars echt ok, nur die Straße war des öfteren beschädigt, wir dachten, dass das wohl der Grund der Sperrung sei.
Langsam fing der Schnee an – und ich habe gerade gehört:“Mach mal nicht zu lange Eva, ja?“ Denn Viktor geht nochmal „markten“ (Reste vom Markt abstauben)…
Gut: Es wurde mehr Schnee, wir schoben oft, es wurde noch mehr Schnee, wir schoben zu zweit, es wurde noch mehr Schnee – wir schoben und zogen wie Zugpferde in Seile gespannt zusammen mit Nova und Björn ein Fahrrad nach dem anderen Stück für Stück den Berg hoch.
Ungefähr 3h und 3 km später, es war inzwischen 14 Uhr, kam der Gedanke auf, bei diesem Tempo Morgen noch nicht oben zu sein – zumal die Kraft langsam nachließ und die Kälte an den Nerven zerrte, sobald man „rumstand“. Wir schauten nochmals auf das GPS Gerät und stellten fest das es noch mindestens 7 km bis zum Gipfel sein mussten und es war anzunehmen, dass der Schnee weicher und mehr wurde und genug zu Essen hatten wir für so eine Aktion auch nicht.
45 min später waren wir wieder unten, heilfroh, dass man das Fahrrad berab wenigstens alleine zieen konnte und auch bald darauf – Asphalt unterm Ärscherl…soooooo schön!
Nagut, dann bleibt ja nur noch die Autobahn, wir fahren los, es ist so gegen 16 Uhr als wir auf ihr sind… ich war langsam am Ende meiner Kräfte, sagte kurz vor dem Schild „20 km Metsovo“: „Wenn das noch 20 km bis Metsovo sind, dann will ich das heute nicht mahr fahren – auf der Autobahn..“ Ich hätte heulen können.
Da stehn wir also und es ruft. Es ruft von über uns. „Dangerous! Wait there!“ Und sie kommen runter gefahren. Das sind irgendwie die Leute, die bei einem Unfall aufpassen, dass den anderen nichts passiert, Hütchen aufstellen – so hab ich das verstanden, immer für 60 km Strecke verantwortlich.
Sie rufen noch ein anderes Auto dazu, wir hoffen schon, dass sie uns nach Metsovo mitnehmen, so einfach zurückschicken, entgegen dem Verkehr können sie uns ja auch nicht… Aber es passiert etwas anderes, nach einigem diskutieren: Ein Auto wird die ganze Zeit hinter uns herfahren, uns schützen sozusagen, ein Begleitschutzauto! Total krass… Wir fragen, ob wir unser Gepäck bei ihnen hinten reinschmeißen dürfen und das geht, also fahren wir los!
Es stellt sich heraus, dass sie sich das OK von der Polizei geholt haben „Wenn sie das nicht schaffen den Pass freizuräumen…“ (Frei übersetzt 😉 ) und dass sie extra für uns in 2 Tunneln die rechte Spur gesperrt haben, die waren recht lang…
Abgefahren! Aber wir waren groggy! Unsere Beine total ko, es waren ca. 13 km bis zu dieser Ausfahrt und wir wollten nicht ZU langsam sein…
Wir haben uns dann fast sofort einen Schlafplatz ausfindig gemacht, es war inzwischen knapp 19 Uhr… ein langer harter Tag, und es war windig und inzwischen unter 0 Grad… da half uns dann das Feuer!
So… der erste Part ist erzählt, wer sagt, dass reisen gammeln sei, kann ja mal mitkommen 😉
Und jetzt die wichtige Information zu unserer Richtung:
Wir fahren nach Korfu. Weil: Da gibt es eine Donkey Rescue Station. Warum: Wir wollen viel über Donkeys lernen und uns einen kaufen. Hää: Genau. Keine Fahrräder, nur noch Donkeys und Mulis. Zu Fuß versteht sich.
Genaueres versuchen wir euch bald zu übermitteln und wer nicht weiß was Donkey heißt oder ein Muli ist, kann das jetzt nachschauen und sich überraschen lassen!
Liebste Grüße, wir müssen weiter – hoffentlich viel bergab!
Schöne zwei neue Beträge. Das mit der Kälte und dem Schnee kann ich richtig aus einem warmen Bett nach vollziehen 😉
Mit dem aktuellen Standpunkt und das Hinzufügen von Bildern müsst ihr noch üben. Aber ich helfe doch gerne. So habt eine gute, warme und sonnige Abfahrt.
Eugen